„Wie schlimm ist es?“ — Als Katrin diese Worte ausspricht, zittert ihre Stimme. Nicht aus Wut. Nicht aus Stolz. Sondern aus nackter Angst. Die Nachricht trifft sie unerwartet, tief, schmerzhaft: Tobias hat Krebs.
Ein Augenblick reicht, um die zerbrechliche Balance der vergangenen Wochen zum Einsturz zu bringen. Alles, was sie aufgebaut hatten – berufliche Gespräche, erste zaghafte Signale von Vertrauen, das vorsichtige Verblassen alter Verletzungen – wird von dieser einen Wahrheit überrollt. Die Vergangenheit, so brüchig sie auch war, tritt in den Hintergrund. Was bleibt, ist echte Sorge. Unverfälscht. Ehrlich.
Denn trotz der bitteren Trennung, der gegenseitigen Enttäuschungen, war da immer etwas geblieben. Etwas, das Katrin nun nicht mehr leugnen kann. Und so steht sie da – nicht als Geschäftspartnerin, nicht als distanzierte Bekannte, sondern als Frau, die diesen Mann einst geliebt hat. Vielleicht nie aufgehört hat, ihn zu lieben.